Mittwoch, 4. Februar 2009

Leben in Kapstadt - die ersten Eindrücke

Cape Town in Reichweite -Blick auf den Tafelberg

So langsam lebe ich mich hier ein und auch die ersten Bilder sind im Kasten. Da meine technoantiquierten Eltern diese Woche exklusiv zugeschaltet sein können, gibt es bis Sonntag eine kleine Serie.

Teil 2 - Homies and Hoods


Wie lebe ich? Wo lebe ich? Mit wem lebe ich? Heute gibt es die bebilderte Antwort auf diese Fragen.


Unser Haus

Unser Garten


Mein Zimmer


Die Mitbewohner


Name: Chris und Andrew

Nationalität: USA

Alter: 20/21

Chris und Andrew kennen sich vom College in den USA und sind dem garstigen Winter von Michigan entflohen. Sie studieren Filmand Media bzw. Economics und sind typische amerikanische College Kids. Sie haben sich für Kapstadt entschieden, weil sie sich nicht dem Zeitgeist ihrer Kommilitonen anschließen und nach Europa gehen wollten. Nun freuen sie sich vor allem darüber, wie billig das Leben in Südafrika ist. Auch die 4600 $ Studiengebühren an der UCT sind für sie ein echtes Schnäppchen. In Michigan zahlen sie 24.000$ pro Halbjahr.

Name: Kantrelle (rechts)

Nationalität: USA

Alter: 20

Kantrelle hat Wurzeln auf den Bahamas und in Kuba und lebt in New York. Sie studiert Journalismus, ist musikverrückt und will später für eine Plattenfirma arbeiten. Bereits am Tag ihrer Ankunft hielt sie es für notwendig, uns über ihre Beziehungen und Affären der letzten Monate aufzuklären. Wenn man sie sieht, dann hört man sie zumeist auch reden. Einmal hat sie es gar geschafft, den DJ so lange zu bequatschen, dass er Salsa für sie auflegt, bis sie rausgeworfen wurde. Es sei erwähnt, dass der DJ überhaupt keine Salsa-Musik hatte.

Name: Lara (links)

Nationalität: Deutsch

Alter: 19

Lara ist seit September in Kapstadt. Getrieben von der üblichen Devise „Erst mal raus hier“ packte sie nach dem Abi ihre Koffer und flog Richtung Kap. Auf gut Glück stellte sie sich bei einem Kapstädter Theater vor und wurde direkt genommen. Sie macht dort nun eine Art Traineeship. Am liebsten würde sie gar nicht mehr weg und in Kapstadt studieren. Ihr Vater ist im übrigens einer unserer Vermieter.


Name: Carl

Nationalität: Südafrika

Alter: 29

Carl hat zuletzt 7 Jahre als Golf-Caddie gearbeitet und ist (teilweise mit einem Segelboot) um die Welt gereist. Nun macht er in Südafrika eine Ausbildung zum Segellehrer und will anschließend nach Madagaskar weiterziehen und dort nach einem Job suchen. Er hat uns zuletzt Fotos von seinen Segeltörns gezeigt. Prädikat: Atemberaubend.



Name: Ms X

Nationalität: ?

Alter: ?


Seit knapp 2 Wochen wurde uns ihre Ankunft immer wieder angekündigt, doch nie ist diese geheimnisvolle Person aufgetaucht. Anscheinend hat sie ihr Visum nicht rechtzeitig bekommen.


Steckt da die Borat Ltd. dahinter ? - Exkurs für die Zecken


Als ich einzog wohnten diese beiden holländischen Zecken (Kunrad und Hussel) noch in der WG. Ihr momentanes Leben: Im europäischen Sommer arbeiten die beiden als Kapitäne auf historischen Touristenschiffen, um dann für 3 Monate nach Kapstadt zu gehen und dort das Geld zu verballern. Diese Typen gehen seit 2 Monaten sechs Tage die Woche ans Limit. Und es war natürlich perfekt mit ihnen das Nachtleben in meinem Stadtteil zu erkunden. Mein Verdacht ist daher, dass mir die Borat Ltd. nicht nur einen gebührenden Abschied organisiert hat, sondern auch dafür gesorgt hat, dass ich hier artgerecht empfangen werde. Die Ähnlickeit von Kunrad (links im Bild) mit der Person, die der Firma des Herrn Buchal ihren Namen gegeben hat, verstärkt diesen Verdacht. Für den Fall, dass da was im Busch ist, habe ich mir mal ein par Extra-Aktien der Borat Ltd. ins Depot gelegt :-).

Teil 1 - Der Kulturschock

Südafrika ist aufgrund seiner 11 Amtssprachen, seiner vielfältigen kulturellen Einflüssen aus Afrika, Europa, Indien und Südostasien prädestiniert, seinen Besuchern einen gehörigen Kulturschock zu verpassen. Vor allem das bunte Treiben in Kapstadt führt einem vor Augen, dass die Identität dieses Landes die Diversität zu sein scheint. Doch was hat es eigentlich mit diesem Kulturschock auf sich? Geschockt kann nur der sein, dem etwas Unerwartetes widerfährt. Doch wer sich vor einer Reise über ein wenig über das Zielland informiert, sollte doch nicht geschockt sein.

So war das zumindest bei mir. Allerdings kam der große Schock am ersten Tag der Orientierungswoche an der University of Cape Town (UCT). Dort studieren 22.000 Studenten aus 97 Ländern, die Hälfte weiß, die andere schwarz, dem sollte doch eigentlich auch die Soziographoe der Semesteraustausch-Studenten in nichts nachstehen.

Weit gefehlt. Von den 500 Studenten, die an diesem schönen Sonntag von der UCT in einer Kolonne von 11 Reisebussen (!) über die Kaphalbinsel herumgefahren wurden, waren gute 90 % US-Amerikaner. Der große Schock kam in dem Moment, als sich die großzügig genährten Sams and Sallys auf einem engen Steg drängten , um Pinguine zu beobachten. „Ooooh, look at them, they are sooooo neat“, „There is a baaaaby... how cuuuute“, „look over there Brad, those dudes get laid“, schnatterte es von allen Seiten. Der Geschmack des südafrikanischen Kulturcocktails war da längst verflogen.





Allerdings ist das alles halb so wild. Erstens sind nicht alle Amis nöhlende Nervensägen und zweitens gibt es in Südafrika viel schönere Plätze als Pinguin-Watch-Spots. In diesem Sinne präsentiert die Ximedia AG nun endlich die ersten Bilder vom Kap der guten Hoffnung.






Blick richtung Arktis

Cliff-Sitter

Ein Traum

Es folgen:

Teil 2: Neue Söckchen. WG-Leben in Kapstadt

Teil 3: Bist du sicher? Die Gefahrenlage in Cape Town.

3 Kommentare:

  1. XIMMEDIA AG LÄUFT WIEDER RUND
    Geschäftsführer löst Export-Blokade

    Der börsennotierte Multimedia-Konzern Ximedia AG hat die jüngsten Probleme in seiner neuen Niederlassung in Kapstadt offenbar im Griff. Seit kurzem läuft der Export aus Südafrika wieder rund. Die Kunden in Deutschland müssen nun nicht länger auf Fotos vom Kap der Guten Hoffnung warten. "In diesem Sinne präsentiert die Ximedia AG nun endlich die ersten Bilder", kommentiert Geschäftsführer Xime und klingt dabei erleichtert. Der Aktienkurs reagierte auf die Nachricht mit einem Plus von zehn Prozent. Am Abend notierte das Papier in Frankfurt bei 49,51 Euro.

    SO KOMMENTIERT DIE WELTWEITE WIRTSCHAFTSPRESSE:
    Es geht aufwärts bei der Ximedia AG. Nach anfänglichen Problemen ist der Konzern auf dem besten Weg, sich in einem schwierigen Marktumfeld zu behaupten. Wer hätte daran gezweifelt? Der überraschende Einbruch beim Bild-Export ließ Analysten in aller Welt aufhorchen. Doch statt in eine Handfeste Krise zu steuern, übernahm der Chef höchstpersönlich das Ruder. Gerade in schlechten Zeiten zeigt sich, was wirklich in einem Management steckt. Wenn Vorstands-Boss Xime der Konkurrenz eines bewiesen hat, dann, dass er handlungsfähig ist. Und das mehr denn je.

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  2. Borat Ltd. noch längst nicht am Ziel

    Die Analysten sind sich einig dass durch eine realistische Risikoeinschätzung gepaart mit einer intelligenten Firmenstrategie selbst in dieser weltweiten Finanzkrise weiter Zuwächse zu erzielen sind. "Wir haben noch das ein oder andere Ass im Ärmel“, sagte CEO Joe auf Nachfrage und bestätigte die Wachstumsprognosen. Damit gibt es weiterhin starke Kaufsignale für Wertpapiere aus dem Hause der Borat Ltd.

    „Selbstverständlich soll die befreundete Ximedia AG auch in Südafrika nicht auf unsere Dienstleistungen verzichten müssen“, begründete Joe die Begrüßungsaktion. Auch wenn durchaus interne Kritik über den Vorgang bekannt wurden. Zum einen wurde moniert dass keine „Originalzecke“ verpflichtet werden konnte. Diesen Vorwurf entkräftete Joe in seiner gewohnt schlagfertigen Art und Weise: „Wir mussten in diesem Fall outsourcen.“ - Die Aspekte Standortnähe sowie Ortskenntnis gaben letztendlich den Ausschlag für eine regionale Lösung. – „Eine andere Lösung wäre schlichtweg ökonomischer Unsinn!“, weiter behauptete er sich von der Trinkfestigkeit bei einer Stippvisite selbst ein Bild gemacht zu haben.

    Den Vorwurf der Kreativlosigkeit bei der Charakterauswahl konnte der Vorstandsvorsitzende dennoch nicht entkräften. So ist „Kunrad“ doch schon phonetisch kaum von Borat zu unterscheiden, hinzu kommt die einfältige Verkleidung. Dazu sagte Joe nur, dass das Ganze doch politisch gewollt sei.

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