Bis zum Morgen des Abflugs schien schon die Ankunft in Kapstadt ein großes Abenteuer zu werden. Ich hatte weder eine Wohnung noch wusste ich, wo ich die erste Nacht verbringen würde. Schließlich generiert Meister Zufall die besten Geschichten, so dachte ich. Die Nervosität stieg und legte sich zunächst, nachdem ich noch blitzschnell einen Schlafplatz in einem Backpacker's gebucht hatte. Doch das ungute Gefühl kam wieder. Je kleiner die Zahl auf dem Meilenzähler im Flugzeug wurde, desto größer wurde die Sorge, dass ich wochenlang mit meinen 45 Kilo Gepäck (keine Ahnung, wie ich das geschafft habe) in einem Hotel versacken könnte. Zu gewahr wurde mir, dass Wohnungssuche in Kapstadt mit der im beschaulichen Mainz wohl kaum vergleichbar sein würde. Und außerdem wird man von allen Seiten auf die vermeintlich gemeingefährliche Sicherheitslage in Südafrika hingewiesen, dass man gedanklich schon achtmal überfallen wurde, bevor man einen Fuß in dieses Land gesetzt hat.
Und so kam es, dass die Wohnungsmaklerin der Uni, die dort die internationalen Studenten am Flughafen empfing, dem müden Max fast als göttliche Erscheinung entgegen trat. „Do you've still got housing“, wimmerte ich ihr reumütig entgegen, nachdem ich wochenlang ihre letzten und aberletzten Aufrufe ignoriert hatte, dass man doch bitte endlich die „Accomodation Forms“ einreichen solle. Die von der Uni vermittelten Zimmer sind vergleichsweise teuer und stehen im Ruf, vor allem trinkwütige Amerikaner zu behausen. Deshalb hatte ich mich zurückgehalten und wollte selber mein Glück suchen.
Es dauerte ganze 5 Minuten, bis die gute Meg mir ein Zimmer vermittelt hatte. Ich hatte sogar die Wahl zwischen einem Haus mit 17 (!) und einem mit 6 Mitbewohnern. Und das erste Zwischenfazit: Es hätte nicht besser laufen können :-).
P.S. Gerne hätte ich Euch schon mit den ersten Fotos versorgt, aber leider hat meine Camera auf einer Catamaran-Tour in den Kapstädter Sonnenuntergang einen geschätzten Kübel Spritzwasser getankt. Ich hoffe, sie erholt sich.