Montag, 4. Mai 2009

Geschichten aus Ostafrika

Knapp vorbei:

„Ein Fels in Mitten des Ozeans - wenn man dort draufsteht, muss man sich doch fühlen wie Jesus als er über das Wasser lief“, dachte sich der Idiot in der grünen Badehose.


„Du sollst nicht Gott spielen“, war die Antwort des Indischen Ozeans, der eine kraftvolle große Welle schickte...

.... und den Idioten vom Felsen spülte.

Im Himmel angekommen, wurde er von einem schwarzen Engel umsorgt...

...und bemalt, um die bösen Geister zu vertreiben.

Der Idiot ließ die Entteufelung der Wunden tapfer über sich ergehen. Denn hätte er geschrien, wäre er mit dem Dildo bestraft worden ...

Mehr Bilder gibt es im StudiVZ

Wie kam ich nach Mosambik? Wir hatten Anfang April eine Woche frei. Vier Amis und ein Deutscher sind daraufhin nach Johannesburg geflogen und haben sich dort ein Auto gemietet, um Mosambik zu erkunden und dort das richtige Afrika-Gefühl zu bekommen. Es war eine lustige und verrückte Tour. Einige kleine Geschichten:

  • Nachdem kleinen Unfall im Meer, war der dämliche Tourist am Strand umringt von afrikanischen Kindern und Jugendlichen, die seine Wunden bestaunten. Unter ihnen war auch Nieles, der mir schließlich anbat, mich ins Krankenhaus zu bringen. Das Problem war, dass ich nur selbst fahren konnte, weil meine amerikanischen Freunde ja keine Gangschaltung bedienen können. Nieles kümmerte sich rührend, dass ich im Chaos des örtlichen Krankenhauses direkt (für 1,10 Euro) behandelt wurde. Als Dank gab ich ihm später 100 südafrikanische Rand (ca. 8 Euro) und lud ihm zum Essen sein. Er lud uns wiederum als Dank am nächsten Tag zu sich nach Hause und auf seine Kokosnussfarm ein.

  • Unweit unseres Zieles, einem kleinen Küstenort, habe ich aus Versehen ein aufgescheuchtes Huhn überfahren. Als ich am nächsten Tag Frühstück bestellen wollte, gab es keine Eier.

  • Mosamik ist bekannt für seine Walhaie. Das sind bis zu 20m große Meeressäuger, die sich von Plankton ernähren. Wir sind auf eine Ozean-Safari gegangen und diesen gigantischen Kreaturen beim Schnorcheln begegnet. Sehr eindrucksvoll. Völlig neu war mir auch, wie einige Menschen bei Quallenbissen vollkommen ihre Hemmungen verlieren. Eine uns bis dato unbekannte, junge Frau wurde von einer Qualle gebissen und hatte gehört, dass Urin gegen den Schmerz hilft. Kurzerhand fragte sie meinen Freund Isaac auf dem voll besetzten Schlauchboot, ob er sie bitte anpinkeln könne.Wohl bemerkt: Sie fragte Isaac, obwohl ihr Freund direkt daneben saß. Leider war Isaac so überrascht, dass er nein gesagt hat. Sein späterer Kommentar: "Damn, I should have done it, that girl was bomb."

  • Abends in einer Bar habe ich einen Einheimischen kennen gelernt. In vielen solcher Gespräche kommt man ja dann irgendwann zu dem Punkt, an dem man dem anderen ein par Fetzen aus seiner Muttersprache beibringt. „Guten Tag“, „Wie geht's“, „Ich liebe Dich“ sind die Klassiker. Das erste was dieser Vogel mir in seiner Sprache beibrachte, war allerdings „I am going to eat you“. Willkommene Abwechslung.

  • In Mosambik wurden wir ständig von der Polizei angehalten. Einmal wollten sie uns umgerechnet 40 Euro abknöpfen, weil wir angeblich eine durchgezogene Linie überquert haben. Immer wieder haben wir behauptet, dass wir keine Landeswährung haben, bis sie schließlich mit südafrikanischen Rand einverstanden waren. Von denen hatten wir aber selbstverständlich nur 60 in der Tasche, umgerechnet 5 Euro. Irgendwann haben sie das Geld genommen, gelacht und haben uns weiter gewunken. Wir hätten tun sollen, was wir bei den meisten Polizeikontrollen danach meistens getan haben: Einfach weiterfahren.

  • Etwas ernster sah es allerdings auf dem Rückweg aus. Ich hatte gerade an einer gegenüberliegenden Tankstelle angehalten und versuchte mich gerade wieder vorsichtig auf die gegenüberliegende Spur zu wagen. Angesichts eines vollgepackten LKW in meinem Blickfeld war das äußerst anspruchsvoll. Langsam versuchte ich mich vorzuwagen, bis genau in diesem Moment ein Polizeimotorrad auf mich zurast, ausweicht und der Officer auf die Straße brezelt. Worst Case. Schlechten Gewissens und bereits etwas panisch ob der befürchteten Strafe half ich dem grimmigen Opfer sein Motorrad aufzurichten. Behaglich zeigte er mir, was nun an seinem Motorrad alles kaputt war, ich sah bereits die Dollarzeichen in seinen Augen blitzen. Danach deutete er immer wieder auf sein Knie, ich reagierte unverständlich, weil ich keine Lust hatte, auch noch für den Staubfleck auf seiner Hose zu bezahlen. Als er die Hose schließlich hochkrempelte, wurde jedoch ein eigentliche Grund seines Fingerzeigs deutlich – eine klaffende Wunde an seinem Knie. Am Ende kamen wir jedoch glimpflich davon – ca. 35 Euro Strafe, 7 Euro pro Nase.

  • Und die nächste Begegnung mit der Polizei sollte nicht auf sich warten lassen: In Südafrika angekommen, war ich die ganze Fahrerei satt und wollte nur noch angekommen. Ergo: 170 km/h dort wo 120 erlaubt sind. Am Straßenrand standen dann wieder die Freunde von der Staatskontrolle und winkten undefinierbar. Wir interpretierten das mal als „Alles klar. Weiterfahren.“ 5 Minuten später wurden wir dann allerdings vom Staat über den Highway gejagt und herausgewunken. „Why didn't you stop“, schrie mir die aufgebrachte südafrikanische Polizistin entgegen. Eine Reihe reumütig übermittelter Entschuldigungen („In Mozambik was the police always confusing us“, „We're international students from Cape Town“, „We have to catch a bus in Johannesburg“, „We are afraid to drive into Jo'burg at night“...) beruhigte sie fürs erste. Als ich dann in ihrem Auto saß, hieß es schließlich die Strafe sei normalerweise 1000 Rand (ca 80 Euro), allerdings seien R500 auch ok. Ich müsse sie allerdings 25 km in die entgegengesetzte Richtung bezahlen. Und dann sagte sie mehrmals hintereinander „Speak to me“. Oder auf deutsch: "Bestech mich, dann kannste hier zahlen." Mein Angebot: R600, wenn ich mir diesen Umweg ersparen könnte. Mitleidig schaute die Polizistin zu, wie ich die Scheine herunterblätterte und zu ihr hinübereichte. „Do you have enough money for the bus now“, fragte sich mich. Eine Frage, die man in so einer Situation natürlich verneint, auch wenn die Tickets längst bezahlt sind. Sie erließ mir daraufhin weitere 200 Rand mit dem Hinweis, dass ich sehr sehr glücklich sein könne bei all meinen Vergehen. Fazit: Wiederum 7 Euro pro Nase, ärgerlich, aber zu verkraften.

2 Kommentare:

  1. XIMEDIA-CHEF AM RANDE DES GESETZES!!!
    +++ Verfolgungsjagt auf der Autobahn +++ Bestechung +++ Sturz vom Fels in der Brandung +++ Krankenhaus +++

    Afrika, Afrika! Das wilde Leben des Ximedia-Vorstands-Chefs am Kap der guten Hoffnung. Statt den Aktionären die erhoffte Dividende zu sichern, stromert Xime durch den schwarzen Kontinent. An seinem freien Tag balanciert der CEO auf einem schroffen Fels mitten im Ozean - und stürzt ab. Krankenhaus! Und das in diesem Land... Doch die Einheimischen helfen, versorgen den Wahl-Mainzer mit dem Nötigsten.

    Wenig später: Xime gibt mit dem neuen Geschäftswagen Gas. Als ob es kein Morgen gäbe rast er über die Holperpiste. Gegen alle Regeln! Es kommt wie es kommen muss: Polizeikontrolle. Endstation. Doch der Zax(=Zecken-Index)-Vorstand zieht sich aus der Affäre - besticht die örtliche Polizei!

    Was nimmt sich der deutsche CEO im fernen Afrika noch heraus?! Noch dazu lassen sie Infos Wochen lang auf sich warten. Bei all dem Chaos scheint nur eines klar: Der Gang zur Hauptversammlung im September dürfte nicht Leicht werden...

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  2. Oh Mann, BÖLZE!!!
    Naja, für 1,10€ kann man sich ja mal einen kleinen Unfall gönnen. ;-)

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